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Jehmlich-Orgel in der Johanneskirche ReichenbrandJehmlich-Orgel in der Johanneskirche ReichenbrandJehmlich-Orgel in der Johanneskirche ReichenbrandJehmlich-Orgel in der Johanneskirche Reichenbrand

Eine Königin mit Altersbeschwerden


1837 erbaute Carl Gottlieb Jehmlich aus Zwickau eine Orgel für die Kirche zu Reichenbrand. Dies war ein Instrument ganz in der sächsischen Tradition, die sich am Vorbild Silbermanns orientierte. Das kann man deutlich am Aufbau des Prospektes und seines Pfeifenverlaufs erkennen. Es war eine mechanische Schleifladenorgel mit zwei Manualen (Tastenreihen für die Hände) und einem Pedal (Tastenreihe für die Füße) und besaß 24 klingende Stimmen. Der Tastenumfang betrug 51 Tasten für die Manuale und 27 Tasten im Pedal. (nach Oehme: Handbuch über ältere, neuere und neuste Orgelwerke im Königreich Sachsen) Im ersten Weltkrieg mussten die Prospektpfeifen, d.h. alle von außen sichtbaren Pfeifen, für Rüstungszwecke abgeliefert werden. Die Zinn-Blei-Legierung wurde für die Geschütze benötigt.

1938 erbaute die Firma Gebrüder Jehmlich Dresden unter Verwendung von 17 Registern, der alten Windladen und des Gehäuses eine neue Orgel mit 48 klingenden Stimmen und einer Transmission. Sie besitzt jetzt drei Manuale und ein Pedal. Die Traktur ist jetzt elektrisch, der Tastenimpuls wird elektrisch zur Windlade übertragen und öffnet dann mit Hilfe von Magneten das Tonventil, auch die Schleifen werden elektropneumatisch bewegt. Dies war damals der modernste Stand der Technik und Reichenbrand hatte eine der ersten Orgeln im Chemnitzer Raum mit fahrbaren Spieltisch. Die meisten neugebauten Pfeifen waren nicht aus Orgelmetall (Zinn-Blei-Legierung) oder Holz, sondern aus dem klanglich nicht so günstigen Zink erbaut, auch die ersetzten Prospektpfeifen sind mit Silberbronze bemalte Zinkpfeifen.

Wenn man bedenkt, dass in einem Orgelgehäuse, welches für 24 Register erbaut war, nun die doppelte Anzahl Register untergebracht ist, kann man sich unschwer vorstellen, wie beengt es in der Orgel zugeht. Viele Teile sind sehr schwer zugänglich und schlecht zu warten. Die Klangentfaltung der einzelnen Pfeifen wird durch die Enge ebenfalls behindert, manche Teile wie zum Beispiel der Schwellkasten für das dritte Manual funktionieren gar nicht mehr. Auch gibt es immer wieder Töne, die ausfallen weil die Technik störanfällig ist. Es grenzt sowieso schon an ein Wunder, dass die inzwischen 75-jährige Elektrotechnik immer noch funktioniert nachdem sie den zweiten Weltkrieg und die DDR-Mangelwirtschaft überstanden hat. Den Spieltisch fahren wir aber lieber nicht mehr auf der Empore hin oder her, damit die Kabel nicht brechen. Immerhin mehrere km Kabel sind verlegt und eine Unmenge Relais sind im Spieltisch untergebracht. Dank Gottes Fürsorge und der unermüdlichen Bastelei von Andreas Gerstenberger ist die Orgel spielbar. Sie wird auch durch den Orgelbauer beständig repariert, aber es wird ohne Generalreperatur immer nur ein Flickwerk bleiben, an den klanglichen Unzulänglichkeiten, die sich im Laufe der Jahre eingestellt haben oder auch von Anfang an gebaut waren und erst später störten, weil sich der Musikgeschmack geändert hat, wird sich dadurch nichts ändern. In diesem Jahr wurden bereits die gerissene Ledermanschette des zweiten Blasebalges erneuert und der Tremulant für das dritte Manual wieder gangbar gemacht.

Es gibt schon seit Jahren ein Gutachten des Orgelsachverständigen, das unserer Orgel eine gute Grundsubstanz und einen gewissen Seltenheitswert bescheinigt – es gibt kaum noch unveränderte Instrumente aus dieser Zeit – und sie deswegen als erhaltenswert einstuft. Für die Realisierung der darin genannten Schritte zur Instandsetzung benötigen wir Ihre finanzielle Unterstützung.

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Es wurden für die Orgelsanierung in der Kirche Reichenbrand bereits gespendet: